Die Anfänge Project Ks und des koreanischen Filmfestivals am Uni Campus Bockenheim
Das erste koreanische Filmfestival Frankfurt, damals unter dem Namen „Project K – The Korean Film Festival“, wurde organisiert von Project K e.V., den Koreastudien der Goethe Universität Frankfurt, Korean German Network e.V. und dem Generalkonsulat der Republik Korea Frankfurt. Die letzteren drei Gruppierungen setzten sich erstmals 2012 zusammen und gründeten den Verein Project K mit dem Ziel Türöffner für Film und Kultur Koreas in Frankfurt und später bundesweit zu sein.
Die erste Ausgabe des „Project K- The Korean Film Festival“ fand vom 12. bis zum 14. Oktober 2012 am Uni Campus Bockenheim statt. Neben 21 Filmvorstellungen, unter Anderem Filmklassiker wie KIM Ki-duks „Frühling, Sommer, Herbst, Winter… und Frühling“ und „Pieta“, BONG Joon-hos „Mother“ oder PARK Chan-wooks „Oldboy“, gab es ein facettenreiches Begleitprogramm, das sich über die drei Tage hinzog.
In der Hanji Ausstellung wurde die traditionelle koreanische Papierkunst vorgestellt, die vielfältige Verwendungen hat, bis zu 1000 Jahre haltbar und obendrein ästhetisch ist. Außerdem konnten die Besucher*innen beim Hangeul Stand entweder selbst, oder durch Anleitung eines Kalligraphen ihre Namen in koreanischer Schrift auf Hanji schreiben.
Bei der Fotoaktion konnten Besucher*innen Hanbok, die traditionelle koreanische Tracht, anprobieren und sich fotografieren lassen. Abgerundet wurde das Kulturangebot mit der Vorführung von Darye, der koreanischen Teezeremonie und der Zubereitung von Tee.
„Durch das koreanische Filmfestival von Project K habe ich die Chance gehabt mehr über die koreanische Kultur zu lernen und auf Menschen zu treffen, die dieselbe Leidenschaft und dasselbe Interesse haben wie ich. Das Team hat mit der Deko und den verschiedenen Angeboten tolle Arbeit geleistet und so etwas erschaffen, das ich bisher noch nicht erlebt hatte.“ – Nile W., Besucherin des Festivals im Jahre 2013 und später Teammitglied.
Die Musik Koreas und vor allem K-Pop war vertreten durch die Möglichkeit beim koreanische Karaoke Noraebang zu singen oder auch einfach nur zuzuhören und durch die Eröffnungsparty am Freitag, sowie die K-Pop Party am Samstag. Um das Kulturerlebnis vollkommen zu machen, gab es die Möglichkeit Köstlichkeiten der koreanischen Küche beim HANSIK Stand sowie koreanische Snacks und Getränke in der K-Lounge zu probieren.
Im darauffolgenden Jahr und der zweiten und letzten Ausgabe von „Project K – The Korean Film Festival“ am Uni Campus Bockenheim wurden vom 17. bis zum 20. Oktober 2013 insgesamt 18 Filmvorstellungen gezeigt. Auch in diesem Jahr war das Begleitprogramm mit den Angeboten des zuvorkommenden Jahres geschmückt, wobei es sogar ergänzt wurde. Unter dem Motto „4 Days in Seoul“ wurden Besucher*innen in die fünf beliebten Stadtteile Seouls Namdaemun, Hongdae, Itaewon, Myeong-dong und Insa-dong entführt und bekamen die koreanische Welt mitten in Frankfurt zu spüren.
Als Ergänzung zum vergangenen Jahr gab es zur Eröffnung am 17. Oktober eine Image Performance des renommierten Künstlers KIM Baek-ki der Gruppe KoPAS (Korean Performance Art Spirit), in der mit unterschiedlichen Farben und symbolischen Objekten die Besucher*innen in die innere Welt der Menschheit entführt wurden.
Auf den darauffolgenden drei Festivaltagen gab es Taekwondo Vorführungen, die traditionelle Kampfkunst Koreas, die als Sportart zur Selbstverteidigung gilt.
Hinzu kam außerdem der Baduk Workshop, ein Brettspiel mit Steinen, das als das älteste dokumentierte Brettspiel der Menschheit gilt, bei dem sich die Besucher*innen das Strategiespiel nicht nur erklären lassen konnten, sondern auch selbst ausprobieren konnten.
Des Weiteren wurde der K-pop Dance Contest, organisiert von Re[mark]able, geboren, welcher bis heute noch jedes Jahr stattfindet.
Besonders machte dieses Jahr die K-Talks zu den Themen „Korean Cinema“, „The Makings of Korean Wave“ und „130 Jahre deutsch-koreanische Beziehung“, bei denen nach den Reden kleine Gesprächsrunden eröffnet wurden und ein Austausch stattfand.
Das Ziel Project Ks hat sich bis heute nicht geändert, nämlich Film und Kultur Koreas zu verbreiten. Project K hat seine Wurzeln am Uni Campus Bockenheim und besteht auch heute noch überwiegend aus Koreanistik Student*innen der Goethe Universität. Außerdem fanden auch Organisation und Treffen bis zur Pandemie am Campus statt.
Micael A., der Mitglied bei Project K seit den Anfängen war, hat die Arbeit in der Organisierung des Festivals als stressig und schwer beschrieben, aber umso wichtiger sei die Teamarbeit denn „da sah man, wie motiviert alle [Mitglieder] waren dieses Festival zum Leben zu bringen und wie groß ihr Interesse für die koreanische Filmkultur und Korea an sich ist. Kein Mitglied hatte Angst sich die Finger schmutzig zu machen, zu schwitzen und mit anzupacken.“ Und so sollte es auch die darauffolgenden Jahre trotz kommender und gehender Mitglieder sein.
Und so hat sich aus einem kleinen 3-tägigen Filmfestival am Uni Campus Bockenheim über die letzten 10 Jahre das größte koreanische Filmfestival Deutschlands entwickelt, das dieses Jahr an mehreren Standorten Frankfurts und durch ein Online-Programm sogar deutschlandweit die Kultur und vor Allem die Filmwelt Koreas dem deutschen Publikum näherbringt.