Das Jahr 2023 markiert ein Jubiläumsjahr für die koreanische Geschichte: Vor 140 Jahren wurden die Deutsch-Koreanischen Beziehungen aufgenommen. Für uns ein perfekter Anlass, um im Rahmen des diesjährigen Festivalfokus „Begegnungen und Beziehungen” auf die freundschaftliche Verbindung der beiden Länder aufmerksam zu machen. Beispielsweise wurde vor 60 Jahren das erste Gastarbeiterabkommen zwischen Deutschland und Südkorea geschlossen, weshalb seit 1963 zahlreiche Bergarbeiter und Krankenschwestern nach Deutschland kamen und die koreanische Kultur dort prägten. Im Jahr 1980 leistete der deutsche Journalist Jürgen Hinzpeter einen Beitrag zur südkoreanischen Demokratiebewegung, indem er aus der belagerten Stadt Gwanjgu berichtete. Die Geschehnisse in Gwangju waren Inspiration für den Film A Taxi Driver (2017), den wir dieses Jahr im Rahmen unseres Summer Specials gezeigt haben.
Für uns als Filmfestival ist das Kino ein besonderer Begegnungsraum. Nur im Kino teilen wir ein Filmerlebnis mit so vielen anderen Menschen. Filme im Kino sehen bedeutet, Beziehungen aufzubauen. Zum Film, dem Publikum und natürlich den Filmemacher*innen. Wir freuen uns, Euch auch dieses Jahr die Vielfalt der südkoreanischen Filmwelt präsentieren zu können.
Unser Eröffnungsfilm Killing Romance (2023) ist eine schrille Schwarze Komödie, die dem Geist der koreanischen Welle alle Ehre macht. Apropos Koreanische Welle: Vor 20 Jahren erschien Oldboy von PARK Chan-wook. Wir wollen diesen Meilenstein mit einer Sondervorführung ehren. Da Halloween vor der Tür steht haben wir außerdem einen weiteren modernen Klassiker für euch vorbereitet: Mit A Tale of Two Sisters (2003) lehren wir euch das Gruseln. Die zwei aktuellen Actionblockbuster The Roundup: No Way Home (2023) und The Childe (2023) geben einen Eindruck, wie kraftvoll das südkoreanische Kino auch heute noch ist. Abgerundet wird unsere Blockbusterauswahl durch aktuelle Independent-Produktionen wie Next Sohee, Soulmate oder Gyeong-ah’s Daughter. Durch den Film Hommage möchten wir auf die ersten mutigen Filmemacherinnen Südkoreas aufmerksam machen. Und natürlich ist auch HONG Sang-soo mit einem neuen Film dabei. In Walk Up (2023) zeigt er uns einmal mehr die Absurdität des alltäglichen Künstlerdaseins.
Ob Mainstream oder Independent-Produktionen: Wir sind uns sicher, dass durch diese einzigartigen filmischen Begegnungen unsere Zuschauer*innen ihre ganz eigene Beziehung zur südkoreanischen Kultur aufbauen können. Wir wünschen Euch eine gute Zeit auf dem Festival!